mhmz.at  

tracingspaces.net Anmelden
  Don Camillo + Peppone. Eine gemischte Prozession

Von und mit Michael Hieslmair | Rupert Lehofer | Michael Zinganel
Ein Projekt im Rahmen des Festival der Regionen 2011
UMSTEIGEN / CHANGE OVER

Erste Prozession:
Mittwoch den 22.06.2011 um 17h

Weitere Termine:
Freitag den 01.07.2011 um 18:45h
Samstag den 02.07.2001 um 17h

Eine Stadtwanderung über die Vielfalt von Gemeinschaft konstituierenden Ritualen, Insignien und Institutionen, die für Attnang-Puchheim typisch erscheinen – allen voran Kirche und Gewerkschaft als Gemeinschaft der Gläubigen und Gemeinschaft der Fordernden.
Mit einem multi-funktionalen Prozessions- und Demonstrationswagen, der allen Arten von Gemeinschaften offen steht, und Live-Kommentaren über Funk-Kopfhörer.

Die Funk-Kopfhörer können gegen Pfand bzw. Ausweishinterlegung beim Treffpunkt am Festivalkiosk am Rathausplatz – gegenüber dem Eingang zum Rathaus – ausgeliehen werden.

Dauer ca. 1 1/2 Stunden
Keine Prozessionsentgelte

„Kirche“ und „Gewerkschaft“ galten über lange Zeit hinweg als prototypische „Gefässe“ zur „Behausung“ von als immerwährend imaginierten Gemeinschaften. Ihre Zeichen, Insignien und Rituale haben sich in das sozialräumliche und mentale Gefüge des Eisenbahner- und Wallfahrtortes Attnang-Puchheim eingeschrieben.
Im Umbruch zu einer postmodernen und postfordistischen Lebens- und Arbeitswelt sind langfristige Beziehungen längst brüchiger und Loyalitäten und Identitäten multipel geworden. Immer häufiger schließen sich Individuen daher je nach Lebensabschnitt und Lebensstil (zusätzlich) anderen vorübergehenden Gemeinschaften an.

In einer Reihe von „gemischten Prozessionen“, wird die Stadt mit einem multi-funktionalen Prozessions- und Demonstrationswagen, der jeder Art von Gemeinschaft offen steht und als Synthese-Gefäß für die Interessen und Anliegen jedes/ jeder Einzelnen fungiert durchkreuzt. Dabei geben Live-Kommentare über Funk-Kopfhörer Hinweise über Gemeinschaftsstiftende Motive und lokale Besonderheiten. So stiftet die Stadtwanderung selbst eine vorübergehende exklusive Gemeinschaft unter den wenigen, die für eine Stunde mit Funk-Kopfhörern zusammengeschlossen sind.

Dabei werden unterschiedliche und mitunter gegensätzliche politischen und Identität stiftende Pole in der Stadt aufgesucht und mit eigens hergestellten „Ritual-Geräten“ nach der Brüchigkeit von Gemeinschaften befragt. Bei den „Prozessionen“ werden wir von einem „Kommentator“ begleitet, der Bezüge zu politischen und religiösen Debatten herstellt, theoretische Verweise auf symbolische Raumordungen, die Beziehung von Objekt und Fetisch, Wissen über Rituale und dergleichen ins Spiel bringt, sowie vorhandene Artefakte und zufällige Ereignisse entlang der Route in die Prozession integriert.

Camillo_Peppone

„Für alle die sich gerade neben mich gestellt haben – ich bin ein …“

Weitere Infos auf der Website des Festival der Regionen

Navigationshilfen zur Anfahrt:
siehe den Eintrag in
Google Maps

Dank an: Helmut Böhm, Azra und Klaus Charbonnier, Cigdem Dalici, Gislinde und Helmut Hieslmair, Pfarrer Josef Kampleitner, Rudi Loidl, Julia Obenaus, Alfred Reimair

Fotos: Iris Andraschek | Julia Obenaus |Hieslmair/ Zinganel